Simone Hanselmann im Interview:
„Jeder Dreh ist ein bisschen wie nach Hause kommen“

Seit der 11. Staffel ist Simone Hanselmann als Apothekerin Franziska Hochstetter in Ellmau ansässig – Ein neuer Anlaufpunkt und für Dr. Martin Gruber eine immer wichtiger werdende Bezugsperson. Im Interview mit dem Fanclub erfahren wir von Simones „time of her life“, wofür ihr Herz schlägt und welche gute Energie sie auf den Bildschirm bannen möchte.
Viel Vergnügen beim Lesen 🙂

Was hat Sie an der Rolle der Apothekerin Franziska gereizt bzw. welches Potential sehen Sie darin?

Als mir die Rolle angeboten wurde, wusste ich sofort, dass ich sie gerne als warmen, positiven Charakter spielen möchte. Es gibt natürlich auch in Franziskas Leben und Vergangenheit Dinge, die nicht so sind, wie sie es sich wünscht, aber ich liebe es, dass sie ein fröhlicher, zuversichtlicher Mensch ist, der nicht zu viel grübelt. Neben den Figuren, die beim Bergdoktor oft um ihr Leben ringen, sollte Franziska für Martin in erster Linie eine Anlaufstelle sein, bei der er sich entspannen kann. Und solche Menschen sind doch im Leben Gold wert.

Wie intensiv haben Sie das Geschehen in der Reihe „Der Bergdoktor“ vor Ihrem Einstieg verfolgt?

Ich habe den „Bergdoktor“ natürlich schon gesehen, musste mich aber doch auf den neusten Stand bringen, was die Lebensgeschichten des Ensembles angeht.

Wie charakterisieren Sie Ihre Rolle? Welche Gemeinsamkeiten und welche Unterschiede haben Franziska Hochstetter und Simone Hanselmann?

Franziska und ich teilen das eher sonnige Gemüt, jedoch könnte ich mir ihr Leben so nicht vorstellen. Ich finde eher Dinge, die wir nicht gemeinsam haben, aber für Schauspieler liegt darin ja oft ein größerer Reiz.

Franziska und Martin fühlen sich zueinander hingezogen, das hat man in der 11. Staffel schon gemerkt. Ist Hans Sigl bereits bei Ihrem Casting dabei gewesen bzw. wann haben Sie sich kennengelernt? Und wie ist die „private Chemie“?

Ich kannte Hans schon von einem Dreh bei „SOKO Kitzbühel“ vor einer gefühlten Ewigkeit und hatte gute Erinnerungen an die Zusammenarbeit. Beim Casting hat er für mich angespielt und mir gleich sehr gute Tipps gegeben. Ich hatte sofort das Gefühl, dass wir uns sehr gut verstehen würden, was sich ja dann auch bestätigt hat. Er ist ein großartiger Kollege, der immer darauf bedacht ist, dass alle um ihn herum das Beste aus sich rausholen können und sich wohl fühlen.

Nun wird die Beziehung zwischen der Apothekerin und dem Bergdoktor intensiver. Worauf können wir Fans uns freuen?

Einiges war ja bereits zu sehen, aber natürlich wird es auch zwischen den beiden nicht problemlos so weiterlaufen. Zu viel will ich noch nicht verraten und wie es auf Dauer weitergeht, davon muss ich mich selbst auch noch überraschen lassen.

Dr. Gruber hat im Laufe der Zeit allerdings öfters die Frauen gewechselt, eine längere Beziehung war ihm nicht vergönnt. Welche Zukunft / Entwicklung geben Sie Franziska bzw. welche würden Sie ihr wünschen?

Ich würde mir für mich natürlich wünschen, so lange wie möglich beim „Bergdoktor“ dabei sein zu dürfen, aber mir ist auch klar, dass das vermutlich Wunschdenken ist. Wer weiß?

Was lieben Sie am „Bergdoktor“-Dreh besonders?

Der Ort ist etwas ganz Besonderes für mich. Schon als Kind war ich in den Bergen am glücklichsten. Und dieses Team fühlt sich an wie eine eingeschworene Gemeinschaft, in der sich alle mit großem Respekt und Freundlichkeit behandeln. Es ist ein bisschen wie nach Hause kommen, wenn ich wieder zum Dreh fahre.

Welches war bisher das schönste Erlebnis beim „Bergdoktor“-Dreh?

Das Schönste ist für mich vor allem, dass wir viel zu lachen hatten. Ich hoffe, dass sich etwas von dieser guten Energie auf den Bildschirm bannen lässt.

Welche Begegnungen / Erfahrungen haben Sie mit den Bergdoktor-Fans gemacht?

Es sind mir vor Ort schon viele Fans begegnet, und ich war überrascht, wie positiv sie alle auf mich reagiert haben, obwohl ich bisher eine so kleine Rolle spiele. Ich freue mich sehr, wenn meine Arbeit Menschen erfreut. Wir wollen ja unterhalten, mit allen Facetten.

Sie wurden beim Modelwettbewerb Gesicht ’96 entdeckt. Welchen Beweggrund hatten Sie, sich als Model zu versuchen?

Das war eigentlich Zufall. Ich wurde ein paar Mal von Model Scouts angesprochen, als ich noch jünger war, und irgendwann war ich neugierig, ob ich da tatsächlich eine Chance hätte.

Ihre erste Schauspielrolle hatten Sie Ende der 90er Jahre in „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“. Wie sind Sie zur Schauspielerei / zum Fernsehen gekommen?

Die Arbeit als Model ist ja nichts für immer, und insgeheim hatte ich schon lange den Traum vom Leben als Schauspielerin. Ich habe aber früher gedacht, dass das unrealistisch ist. Aber bei meinen Schauspielaufträgen haben mich oft Leute ermutigt, diesen Weg zu verfolgen und als die erste Anfrage kam, ging plötzlich alles ganz schnell und hat sich, natürlich auch mit einiger Arbeit und Durchhaltevermögen meinerseits, gut gefügt.

Neben „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ haben Sie in „Rote Rosen“ mitgespielt, ebenfalls eine tägliche Serie. Inwieweit unterscheidet sich diese Arbeit in Ihrer Vorbereitung sowie am Set von der bei einer Reihe wie „Der Bergdoktor“?

Bei Daily Soaps dreht man fast ausschließlich im Studio, und diese Formate sind viel stärker auf Dialog ausgerichtet als auf filmische Elemente. Das kann man nur sehr schwer miteinander vergleichen.

Sie haben eine umfangreiche Schauspielausbildung genossen. Welche in der Ausbildung erlernte Technik setzen Sie heute noch ein?

Ich habe viele verschiedene Techniken gelernt und mit unterschiedlichen Lehrern gearbeitet. Alle diese Techniken kommen nach Bedarf zum Einsatz. Aber besonders geprägt hat mich die Lehre von Uta Hagen aus New York.

In der Zwischenzeit haben Sie in vielen Film- und Fernsehproduktionen mitgewirkt. Welches ist Ihre bisherige Lieblingsrolle und warum? Welches Projekt lag Ihnen sehr am Herzen?

Besonders am Herzen lagen mir zwei Serien, die ich nacheinander gedreht habe. „Schulmädchen“ für RTL und „Alles außer Sex“ für ProSieben. In beiden Serien hatte ich immer ein Ensemble mit drei weiteren Kolleginnen, und daraus sind teilweise enge Freundschaften hervorgegangen, und wir hatten bei beiden Produktionen die sogenannte „time of my life“. Ich liebe es, mit tollen Frauen vor der Kamera zu stehen.

Mit welchem Schauspieler oder unter welchem Regisseur möchten Sie gerne einmal drehen? Welche ist Ihre Traumrolle?

Es gibt so viele Schauspielkollegen und Regisseure, die ich bewundere. Das würde hier zu weit gehen, die alle aufzählen zu wollen. Aber es gibt noch einige Genres, die mich reizen. Abgesehen davon, dass mein Herz für Comedy schlägt, wünsche ich mir, eines Tages bei einem historischen Stoff mitwirken zu dürfen. Auch ein Thriller fehlt mir noch in der Vita. Jedes Genre hat eigene Regeln, und ich bin immer auf der Suche nach neuen Herausforderungen.

Theaterauftritte sind in Ihrem Lebenslauf weniger zu finden. Inwiefern reizt Sie das Theaterspiel?

Ich habe wirklich erst einmal auf den Brettern, die die Welt bedeuten, gestanden und bei dieser Erfahrung feststellen müssen, dass ich an schrecklichem Lampenfieber leide. Daher habe ich mich gegen diesen Berufszweig entschieden. Doch mit meinen 39 Jahren kommt mir ab und zu der Gedanke, dass ich mich dieser Angst eines Tages doch noch mal stellen sollte.

Welche Projekte / Pläne haben Sie für 2019 neben dem „Bergdoktor“?

Ich drehe Anfang des Jahres eine Episodenrolle für „Familie Dr. Kleist“ und verhandle gerade über weitere mögliche Angebote, die ich aber leider noch nicht verraten darf. Und ich habe mir ein paar tolle Reisen vorgenommen. Mal wieder in meine zweite Heimat New York, und im Sommer möchte ich einen zweiten Versuch starten, doch noch Surfen zu lernen.

Was machen Sie in Ihrer Freizeit am liebsten?

Ich verbringe gerne viel Zeit mit meinem Kind und mit Freunden. Sport jeglicher Art gehört für mich regelmäßig zum Leben. Reisen, Kochen, Kunst, Filme sind meine Leidenschaft. Und ich bin für alle Spiele zu haben, die es gibt. Zum Beispiel habe ich jeweils eine Poker-, Skat- und Doppelkopfrunde mit anderen Kollegen aus Berlin. Mittlerweile gehe ich viel weniger aus als früher, aber trotzdem könnte der Tag für mich am liebsten 36 Stunden haben, damit ich all meinen Hobbys nachgehen kann.

Klettern gehört zu Ihren sportlichen Aktivitäten. Hatten Sie bereits die Möglichkeit, in der tollen Bergwelt des Wilden Kaisers zu klettern? Wie viel Zeit bleibt, die grandiose Gegend zu genießen?

Leider bleibt beim Dreh am Wilden Kaiser immer etwas zu wenig Zeit. Das Klettern habe ich seit der Geburt meiner Tochter kaum wieder ausgeübt. Leider. Aber ich habe letztes Jahr kurz vor dem Dreh eine Woche Urlaub in der Gegend gemacht und bin viel Wandern gegangen. Das Klettern muss noch etwas auf mich warten.

Welche ist Ihre Lieblingssendung? Welche Serie / TV-Show verfolgen Sie selbst regelmäßig?

Ich liebe Politik Talkshows. Die verfolge ich sehr regelmäßig. Und wenn ich die Zeit finde, mich auf eine neue Serie einzulassen, dann gucke ich so gut wie alles, außer Horrorserien und -filme.

Wie würden Sie sich selbst beschreiben? Was schätzen andere an Ihnen?

Ich bin sehr gesellig und fast immer gut gelaunt. Ich bin äußerst friedfertig und habe daher auch selten Probleme mit anderen Menschen. Ich glaube aber, dass es mir manchmal guttäte, mich etwas mehr im Leben zu fokussieren. Meine ständige Neugier lässt mich nur schwer zur Ruhe kommen. Daher habe ich auch einen recht beachtlichen Freundeskreis, was ich genieße. Ich bringe meinen Freunden oft Leichtigkeit und neue Impulse, dafür müssen sie aushalten, dass ich so meine Schwierigkeiten damit habe, in allen Bereichen zuverlässig zu sein. Zum Beispiel bin ich verschrien dafür, immer alle Geburtstage zu vergessen. Ich rufe meistens einen Tag zu spät an, aber das nehmen die meisten mit Humor, und wir haben es zu einer Tradition ernannt.

Wir bedanken uns ganz herzlich für das Interview und geben Ihnen nun noch die Möglichkeit, den Bergdoktor-Fans etwas zu sagen.

Liebe Bergdoktor-Fans, ich freue mich unglaublich, dass Ihr der Sendung so die Treue haltet. Es ist ein großes Privileg, bei dieser besonderen Reihe dabei sein zu dürfen. Ich hoffe, dass Ihr Gefallen an Franziska Hochstetter findet, und wir gemeinsam noch einige schöne, traurige und lustige Situationen mit dem von Euch allen so geliebten Dr. Martin Gruber erleben werden.

3 Kommentare zu „Simone Hanselmann im Interview:<br>„Jeder Dreh ist ein bisschen wie nach Hause kommen““

  1. Sehr schönes Interview.
    Ich würde gerne wissen wo das Wohnhaus von der Frau Hochstetter ist wo auch die Anne mit wohnt. Das ist so ein schönes Haus, ich würde es gerne Mal in live sehen.

    Liebe Grüße

    1. Hallo Katharina,
      vielen Dank, wir freuen uns, dass Dir das Interview gefällt.
      Den Standort des Wohnhauses wissen wir nicht, vermuten es aber in Ellmau direkt.
      Liebe Grüße
      Michaela

  2. Sehr schönes Interview mit der wundervollen Simone Hänsel Ann. Tolle Frau u super tolle Schauspielerin. Es ist schön sie beim Bergdoktor, der besten Serie, unserem QuotenGARANT dabei zu haben.

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