Ronja Forcher im Interview – Weitere Projekte

Du warst zwei Jahre im Ensemble des Tiroler Landestheaters in Innsbruck, hast es 2019 verlassen. Warum bist Du seinerzeit ausgestiegen? 

Genau, ich hatte die zwei Jahre eine sehr intensive Zeit, habe dann aber gemerkt, dass ich nicht in der Lage bin, die Leistung zu bringen, die ich gerne bringen will. Das ist ja ein Fulltime-Job in einem Ensemble, und nebenher noch eine Hauptrolle bei „Der Bergdoktor“ zu spielen, der 6 Monate gedreht wird, war für mich von der Kapazität her nicht möglich. Zwei Jahre war es in Ordnung, aber als ich an meine Grenzen gekommen bin, habe ich entschieden, auszusteigen und mich gefragt, worauf ich mich konzentrieren möchte. Selbstverständlich möchte ich der Rolle der Lilli treu bleiben, aber mir war auch wichtig, in einem anderen Land mein Glück zu probieren. So habe ich mich für Berlin entschieden, aber aufgrund Corona war ich lediglich ein paar Wochen dort, bevor ich im Lockdown in mein Elternhaus zurückgekehrt bin.

Wie planst Du mit Theaterprojekten weiter?

Momentan weiß ich nicht, ob und wann ich mal wieder Theater spielen werde. Ich hoffe es natürlich, aber werde derzeit nicht viel Energie investieren, damit es passiert. Wenn es passiert, bin ich glücklich, aber ich habe jetzt viele Erfahrungen gemacht und gemerkt, dass es auch andere Sachen gibt, die mir mehr Freude bereiten.

Ronja Forcher_Danke @ Enen Kucevic_2

© Cover Danke/Enen Kucevic

Welche Sachen sind das?

Da mein Leben ein hohes Tempo hat, habe ich festgestellt, dass ich einen beruflichen Ausgleich brauche, bei dem ich auch mal für mich sein kann. Diese Ruhe und dieser Raum sind für mich sehr wichtig. Deswegen habe ich angefangen, Musik zu machen. Sie transportiert etwas, ist ein Medium der Kommunikation, aber ich bin da auch ganz bei mir, das genieße ich sehr.

Worauf dürfen wir uns denn musikalisch freuen?

Es ist eine große Ehre für mich, dass ich in Berlin im Haus 2000 gerade eigene Musik aufnehmen darf. Hier habe ich ein tolles Produktionsteam gefunden, das auch viele andere tolle deutsche Künstlerinnen und Künstler produziert. Es sind deutsche Lieder, die wir gemeinsam geschrieben haben. Meine Debüt-Single „Danke“ erscheint am kommenden Freitag, 19. März 2021, bei der Universal Music/Electrola. Ich möchte diesen ersten Song meinen Fans widmen, das ist mir ganz wichtig. Seit 19 Jahren stehe ich nun vor der Kamera. Verrückt, aber eigentlich mein ganzes Leben schon. Ich bekomme seit vielen, vielen Jahren so viel Fanliebe und so viel unfassbare Unterstützung von so vielen Seiten, da möchte ich einfach mal „Danke“ sagen. Danke für alles, danke für 14 Jahre Bergdoktor. Ich bin von Anfang an beim Bergdoktor dabei, das erfüllt mich in so großer Dankbarkeit. Danke, dieser Song ist für Euch, liebe Fans. Ihr findet ihn nach Veröffentlichung bei allen bekannten Streamingportalen. Am kommenden Freitag werde ich auch erstmalig das dazugehörige Musikvideo auf „Ich find Schlager toll“ präsentieren. Seid um 15:00 Uhr live dabei. Ich bin es auch. Weitere Infos findet ihr auch auf meiner Webseite www.ronjaforcher.de.

Neben der Musik planst Du auch eine Buchveröffentlichung. Wovon handelt Dein Buch?

So viel mag ich noch gar nicht verraten, aber es geht um einen Menschen in meiner Kindheit, der mich sehr geprägt und mir viel für meinen Lebensweg mitgegeben hat. Viele empfinden es so, dass ich für mein Alter schon sehr starke Werte habe und in eine ganz klare Richtung lebe. Die Erfahrung und die gemeinsame Zeit mit dieser Person haben das bewirkt, und diese Entwicklung habe ich während des Lockdowns niedergeschrieben. Ich hatte schon länger den Wunsch, es niederzuschreiben, aber habe es emotional nicht geschafft, damit anzufangen. Im April 2020 war die Zeit gekommen, und nach drei Monaten war das Buch mit den 100 Seiten voller Erinnerungen und Liebe in einer ersten Fassung da. Mein Herzenswunsch ist, dieses Buch in die Welt zu bringen, gerne in diesem Jahr. Aber da ich auch eine Lesereise machen und allen Menschen, die bereit sind, mir zuzuhören, diese persönliche Geschichte von mir erzählen möchte, kann es sein, dass sich die Veröffentlichung verschiebt. Ich vertraue, dass der richtige Zeitpunkt kommen wird.

Du bist also jetzt schon vielseitig unterwegs. In welche berufliche Richtung möchtest Du Dich noch entwickeln?

Ich will noch viel ausprobieren, bin noch nicht am Ende meiner Reise und werde es vermutlich auch nie sein. Gern würde ich Menschen helfen und enger mit ihnen zusammenarbeiten. Der Bereich Coaching, persönliche Weiterentwicklung und unterstützende Hilfe interessiert mich sehr, und ich spüre in mir, dass es auch passieren wird, mich dort einzusetzen. Ich glaube, man kann in schwierigen Phasen sehr viel daraus mitnehmen und mitgeben. Das wird mir Spaß machen, und wenn ich ein bisschen älter bin, ist das auf jeden Fall etwas, was ich machen werde. Ein wenig Erfahrung habe ich ja schon bei den Theaterworkshops mit Kindern und Jugendlichen gesammelt. Es war so toll, diese Menschen kennenzulernen und ihnen etwas zu geben, man bekommt aber auch so viel zurück. Besonders Kinder und Jugendliche will ich irgendwann, wenn ich dazu in der Lage bin, mehr fördern und ich glaube, dass da noch viel auf mich warten wird.

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