Mittlerweile wird die 10. Staffel der erfolgreichen ZDF-Reihe ausgestrahlt. Hauptdarsteller Hans Sigl hat als Sympathieträger einen großen Anteil daran, dass für den „Bergdoktor“ noch kein Ende in Sicht ist. Im Interview mit dem Fanclub spricht er über sein „premieriges“ Gefühl, warum er 1,5 Stunden vor dem Fernseher steht und was für ihn eine Aufforderung zum Lustigsein ist.
Erinnert Ihr Euch: Unserer Bitte zur Einsendung von Fragen an Hans seid Ihr letzten Sommer nachgekommen. Und jetzt schaut mal, welche es ins Interview geschafft haben.
Viel Freude beim Lesen 🙂
Anna-Lisa Meyer:
Wie geht es in der jetzigen 10. Staffel weiter?
Die Staffel wird etwas ruhiger und dichter werden, aber es wird viele spannende Wendungen geben. Lasst Euch einfach überraschen und seht selbst…
Der Bergdoktor Fanclub:
An der Stelle, an der Du jetzt beim „Bergdoktor“ stehst: Was sagst Du zurückblickend und vorausschauend? Ab welchem Zeitpunkt war Dir bewusst, dass Du die Hauptrolle in einem sehr erfolgreichen Format spielen darfst?
Es ging eigentlich schon mit der ersten Folge los, dass wir einen guten Erfolg verbucht haben. Am Donnerstagabend haben wir uns in größerer Runde mit Freunden und Kollegen die erste Folge angeschaut, das war ein besonderer Moment, ein „premieriges“ Gefühl, wir haben das natürlich gefeiert. Als ich am nächsten Tag auf mein Handy schaute, war die Hölle los: 6 Millionen Zuschauer zum Einstand, die Leute waren einfach gespannt auf den neuen Bergdoktor! Da habe ich schon gemerkt, dass das Format den Nerv zu treffen scheint. Und es funktioniert immer noch, auch in einer kommenden 11. Staffel, der Wahnsinn!
Der Bergdoktor Fanclub:
Du darfst Dich ja ein bisschen in die geplante Handlung um Martin Gruber einbringen bzw. die Umsetzung einzelner Szenen beeinflussen. Kannst Du konkret etwas nennen, was durch Dein Mitspracherecht entstanden ist?
Es entstehen immer viele Ideen, wenn ich mal mit den Verantwortlichen zusammensitze. Ab und an werden diese Ideen dann ausgebaut, und ich finde etwas davon in den Szenen wieder. Der Regisseur Axel Barth hat mich mal nach einem Geburtstagsgeschenk für Martin Gruber gefragt. Eine neue Sitzauflage für’s Auto fand ich ganz toll, und genauso wurde es dann ja auch umgesetzt. Das ist ein kleines Beispiel, und die großen werden zusammen entwickelt.
Der Bergdoktor Fanclub:
Gibt es Szenen, auf die Du Dich besonders freust oder denen Du besonders skeptisch entgegen siehst?
Nach 10 Jahren ist es schon so, dass ich das relativ schnell einschätzen kann, was passieren wird und wie die Dreharbeiten sein werden. Aber wenn besondere Sachen geplant sind, dann freue ich mich natürlich auf die Umsetzung.
Margarita Dusel:
Welche charakteristischen Gemeinsamkeiten und Unterschiede gibt es zwischen Hans Sigl und Martin Gruber? Übernimmt bzw. verinnerlicht man als Seriendarsteller im Laufe der Drehjahre Eigenschaften seines Film-Charakters?
Nein, da gibt es eine strikte Trennung zwischen meinem Film-Charakter und meiner Person. Das ist eine Figur, die ist im Laufe der Zeit gewachsen, und das hat mit mir persönlich nicht wirklich etwas zu tun. Aber ich durfte dankenswerterweise viel an der Entwicklung Martin Grubers mitwirken, hätte ihn am Anfang gerne ein wenig kantiger gemacht, aber in der Familienserie sollte er doch ein bisschen häuslicher angelegt sein.
Anna-Lena Hartung:
An welches Dreh-Erlebnis wirst Du Dich noch lange erinnern?
(Überlegt) Erste Staffel Ankunft Gruberhof, als mir eingefallen ist, dass ich schon mal beim „Bergdoktor“ mitgespielt habe, das wird mir immer in Erinnerung bleiben. Natürlich die erste Szene auf dem Baum mit Ronja, ein unvergessliches Erlebnis. Wer sie gesehen hat, weiß warum… Dann viele Tage mit dem Mark Keller, mit der Family, Winterspecials, da gibt’s einiges. Ich hätte viel mehr aufschreiben, fotografieren und filmen sollen während der 10 Jahre. Es hat sich alles gelohnt, festgehalten zu werden. Es ist so viel passiert ist, und es gibt so viel zu erzählen, das würde ewig dauern.
Petra Walkenforth:
Welche „Bergdoktor“-Episode ist Deine Lieblingsfolge und warum?
Ich mag zwei Folgen der Staffel 8 sehr gerne: „Abschiede“ mit Johannes Franke und „Zwei Mütter“ mit Deborah Kaufmann und Jana Klinge, beide stimmige Geschichten. Mit den Müttern aus dem Grund, weil ich beim Lesen des Drehbuchs noch gedacht habe, dass die Geschichte nicht wirklich stark wäre. Dann kam diese Hammerbesetzung, und es wurde eine meiner Lieblingsfolgen. Das sind zwei Beispiele. Es sind letztlich alles Folgen, die ich mit Herzblut gespielt habe.
Petra Walkenforth:
Welche/n Schauspieler/in (national oder international) würdest Du gerne als Gast-Star beim „Bergdoktor“ begrüßen und warum?
Ach, das ist eine gute Frage. Irgendwann hatte ich eine Liste von Kollegen, bis ich begriff, dass es immer die richtigen Kollegen sind, die die richtigen Rollen zur richtigen Zeit bekommen. Wenn ich an andere Filme denke und andere Kollegen, da gibt es dann wieder eine andere Liste.
Liane Mühlenberg:
Was hältst Du von einem Auslandsspecial, z.B. einer Urlaubsepisode mit Familie Gruber? Wo könnte es spielen?
Der Bergdoktor gehört nach Ellmau! Ein Auslandsspecial würde meiner Meinung nach nicht funktionieren, weil man sich die ganze Zeit fragen würde, was Martin Gruber jetzt woanders macht. Der Zuschauer möchte die gewohnte Umgebung sehen, wenn er einschaltet.
Sophia Hirsch:
Was macht der Bergdoktor in 10 Jahren? Würdest Du Dir wünschen, dass er eines Tages heiratet?
Nein, da ist er weg aus Ellmau! Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir die 20. Staffel schaffen…
Claudia Riebel:
Wie sieht bei Dir ein „Bergdoktor“-Abend aus?
Meistens stehe ich die 1,5 Stunden vor dem Fernseher, schau mir den Film im Stehen an, weil er ja auch für mich neu ist, das ist immer sehr aufregend. Nebenbei poste ich auf Facebook und begleite die Fans persönlich durch die Episode.
Melanie Österle:
Ertappst du Dich, bedingt durch das Fachsimpeln in der Arztrolle, ab und an bei privaten Arztbesuchen dabei, Selbstdiagnosen zu stellen? Konntest Du das „erlernte“ medizinische Wissen schon einmal praktisch anwenden?
Nein, gar nicht. Ich lerne die medizinischen Hintergründe für die Rolle und vergesse sie wieder. Wenn ich manchmal etwas lese oder Leute mir von Krankheiten erzählen, dann kann ich zwar durchaus Zusammenhänge herstellen. Aber da wir hier dauernd über irgendwelche superseltenen Krankheiten reden, hat sich die Anwendung im Alltag nicht wirklich ergeben. (Lacht)
Hedi und Alois Held:
Was bedeutet Dir der persönliche Fankontakt? Liest Du alle Kommentare bei Facebook?
Über die Jahre haben sich schöne Bekanntschaften ergeben, ich habe viele Leute im Laufe der Zeit kennengelernt, das ist so gewachsen. Ich freue mich immer, die bekannten Gesichter wiederzusehen. Ein bisschen erstaunt bin ich, dass sie so oft und so weit reisen, um mich zu treffen. Gleichzeitig fühle ich mich natürlich auch geehrt.
Auf Facebook versuche ich, alle Kommentare zu lesen, die die Fans zu meinen Posts schreiben. Da die meisten relativ kurz sind, klappt das ganz gut.
Heike Land:
Wieviel Fanpost bekommst Du ungefähr im Jahr?
Jede Menge. Das ist eine große Freude, aber auch eine Menge Arbeit. Ich liebe es, weil sich Menschen die Mühe machen, Post zu schreiben so richtig analog und von Hand… Die Handhabe der Rückkuverts könnte etwas besser sein… 🙂
Kerstin Urban:
Welchen Herausforderungen, beruflich und privat, möchtest Du Dich in Zukunft gern einmal stellen? Das können Erfahrungen, Reisen, Hobbys, Rollen etc. sein.
Es gibt viele Teile der Erde, die ich noch nicht gesehen habe, da möchte ich noch viel reisen und entdecken. Auf jeden Fall möchte ich einmal den Jakobsweg wandern, weil ich lange Wanderungen liebe und denke, dass diese Erfahrung etwas mit einem macht.
Gerda Böhle Brauers:
Welche Hobbys hast Du?
Ich würde es als Sachen, die ich gerne tue, bezeichnen. Das ist abhängig von Jahreszeit und Angebot, aber im Prinzip mag ich alles, was sich fortbewegt und Spaß macht, z.B. Fahrrad oder Jet-Ski. Und alles, was man miteinander spielen kann.
Melanie Schwarz:
Welche ist Deine Lieblingssendung? Welche Serie / TV-Show verfolgst Du selbst regelmäßig?
Am liebsten verfolge ich die US PGA Tour auf Sky, das sind verschiedene Golfturniere, die immer ein langes Wochenende dauern. Das ist mein Entspannungsfernsehen. Ansonsten habe ich zuletzt gerne „The Night Manager“ mit Hugh Laurie in einer Hauptrolle gesehen, das war ziemlich spannend.
Petra Walkenforth:
Welche „Helden“ aus Musik und TV hattest Du in Deiner Teenager-Zeit? Waren sie Vorbilder und haben sie evtl. auch Deinen beruflichen Werdegang beeinflusst?
Super gefallen hat mir die Anwaltsserie „Petrocelli“ (Anm. des Fanclubs: US-amerikanische Produktion aus den 70er Jahren). Diese diente dann ein wenig als Vorbild für „Der Bär“, von dem wir zwei Filme gedreht haben.
Der Bergdoktor Fanclub:
Früher hast Du auch Musical und Theater gespielt. Würdest Du gerne mal wieder regelmäßig in einem Bühnenstück mitspielen, wie es einige Deiner Bergdoktor-Kollegen zwischen den Drehpausen machen und welche Art von Stück könntest Du Dir vorstellen?
Ja, auf alle Fälle! Es gibt verschiedene Musicals, in denen ich gerne mitwirken würde. Zum einen „My Fair Lady“, da würde ich gerne den Prof. Higgins spielen, gleich danach fällt mir „Anatevka“ ein. Aber das hat noch ein bisschen Zeit, irgendwann wird es hoffentlich klappen.
Kerstin Urban:
Es fällt auf, dass Du oft in Quizshows zu sehen bist. Inwiefern hast Du eine Vorliebe für Quizshows? Wie wäre es mit dem Promispecial von „Wer wird Millionär?“?
Für mich sind die Teilnahmen an Quizshows immer eine Aufforderung zum Lustigsein mit im besten Fall der Möglichkeit, jemandem für einen guten Zweck Geld wegzunehmen. Das mache ich natürlich gerne! Zudem unterhalte ich mich sehr gut an so einem Abend. Zu „Wer wird Millionär?“ wurde ich noch nicht eingeladen, aber ich wäre natürlich dabei. Dafür habe mich gefreut, bei „5 gegen Jauch“ mitspielen zu dürfen, die Aufzeichnung wird am 10. März 2017 bei RTL ausgestrahlt.
Juanita Aue:
Auf welche drei Dinge möchtest Du nicht verzichten?
Ungern verzichten würde ich auf einen Golfschläger mit Golfball, einen Fotoapparat und einen Füllfederhalter mit Schreibmaterial, diese Sachen brauche ich. Viel wichtiger sind mir jedoch Werte, denn Sachen sind alle ersetzbar. Wahrhaftigkeit, Ehrlichkeit und Nächstenliebe: Diese drei Werte finde ich eine sehr, sehr starke Kombination. Und natürlich spielt meine Familie die wichtigste Rolle in meinem Leben.
Der Bergdoktor Fanclub:
Worüber kannst Du lachen? Was ist Deine Art von Humor?
Zum Glück kann ich zuerst einmal über mich selber lachen. Dann mag ich gerne schnellen französischen Humor in Filmen, in denen der Dialog schnell gezogen wird. Königlich amüsiert habe ich mich bei den drei Teilen von „Kung Fu Panda“, die fand ich wahnsinnig witzige Animationsfilme. Ich mag auch sehr „Burn after reading“, ein toller Film… Genau mein Humor.
Der Bergdoktor Fanclub:
Wir bedanken uns ganz herzlich für das Interview und geben Dir nun noch die Möglichkeit, den Bergdoktor-Fans etwas zu sagen.
Ich möchte mich zu dieser Staffel 10 einfach bei allen von ganzem Herzen endlos bedanken, dass sie den Weg mit uns gegangen sind. Die Fangemeinde ist in den letzten Jahren immer größer geworden, nicht zuletzt auch durch die Fans der Urstunde, die quasi eine Missionierungsarbeit gemacht haben.
Das Interview führte Michaela Schulze.
Wie läuft ein Drehtag eigentlich ab?
Hallo Hannah,
hör Dir mal den „Sonntagsbrunch mit Hans Sigl“ an, da erzählt er etwas dazu:
https://der-bergdoktor-fanclub.de/hans-sigl-zum-hoeren-sonntagsbrunch-u-holger-wemhoff/
Liebe Grüße
Michaela