Ronja Forcher im Interview – Privates

Im Sommer 2020 hast Du Dich mit Deinem langjährigen Partner Felix Briegel verlobt.  Wie sehen Eure Hochzeitspläne aus?

Genau, wir sind verlobt und das hat das letzte Jahr auch ein bisschen herumgerissen für mich. 2020 wird immer das Corona-Jahr sein, aber es wird auch immer das Jahr sein, in dem ich mich verlobt habe. Unsere Hochzeitspläne sehen so aus, dass wir noch keine haben (lacht). Wir wollen auf keinen Fall eine Corona-Hochzeit! Sie soll zu einem Zeitpunkt sein, an dem wir wieder die Möglichkeit haben werden, so zu feiern, wie wir möchten: Uns mit allen umarmen können, viele Menschen dabei sein können und keine Masken getragen werden müssen. Uns ist es wert, das abzuwarten. Wir betrachten unsere Verlobung sowieso als eigenen Abschnitt, der eine Stufe mehr ist als eine Beziehung und bei dem das Versprechen ganz klar da ist, unser Leben miteinander zu verbringen. Wenn dann vielleicht in zwei Jahren die Hochzeit stattfinden wird, ist uns beiden wichtig, dass wir alles genau so machen, wie wir es wollen und uns nicht an Traditionen halten müssen, die wir nicht mögen.

Ronja_Stadtwald_2

© Instagram/ronjaforcher

Seit Ende Oktober 2020 wohnst Du bei Felix in Hannover, der dort seit dreieinhalb Jahren eine Schauspielausbildung macht. Wie hat sich diese Entscheidung ergeben, jetzt zu ihm zu ziehen? 

Natürlich haben wir uns das Zusammenziehen schon immer gewünscht, und es ist jetzt doch schneller passiert, als ich gedacht habe. Die Fernbeziehung hat uns sehr gefordert, weil uns 8 Stunden Zugfahrt voneinander getrennt haben. Diese war einerseits extrem zeitaufwendig, andererseits auch sehr teuer. Und Fernbeziehungen sind an sich einfach eine Herausforderung, aber wir haben sie toll gemeistert. Da Felix in Hannover lebt, studiert und teilweise auch Präsenzunterricht oder Proben hat, bin ich somit zu ihm in seine Wohnung gezogen. Jetzt sind wir also hier zusammen, und es ist wirklich so schön, kein Vergleich zu einer Fernbeziehung.

Dafür hast Du jetzt die lange Zugfahrt zum Bergdoktor-Dreh nach Tirol und zurück. Wie empfindest Du diese weite Reise, die Du nun beruflich regelmäßig machen musst? 

Das stimmt, ja! (lacht) Das ist die andere Seite der Medaille, kein Vorteil ohne Nachteil. Ich bin im November / Dezember 2020 ein paar Mal diese Strecke gefahren und es geht.

Aktuell bist Du ja gerade wieder vor Ort, da das neue Winterspecial „Stumm“ gedreht wird. Wie viele Drehtage hast Du?

Ich werde insgesamt 5 Drehtage haben. Wir drehen derzeit in Osttirol dafür.

Du bist also letztes Jahr schon ein paar Mal aus Hannover zum Dreh angereist. Geht es vom Dreh dann immer auf direktem Weg zurück nach Hannover oder machst Du auch mal einen Abstecher zur Familie, die in Innsbruck quasi um die Ecke wohnt? 

Es war manchmal ein komisches Gefühl, gleich wieder zurück nach Hannover zu fahren. Ich habe es einmal so gemacht, dass ich nach dem Drehen weitergefahren bin nach Innsbruck, denn es ist immer schön, meine Eltern, meinen Bruder und meine Großeltern zu sehen, aber meist bleibt dafür nicht viel Zeit. Es kommt auch vor, dass ich gleich nach Berlin fahre, weil ich dort im Tonstudio bin oder einen Zwischenhalt bei meinem Management in Würzburg einlege, das passt immer ganz gut und lässt sich alles wunderbar organisieren.

Also entscheidest Du immer vor Ort und von Dreh zu Dreh, wann und wie oft Du Deine Familie siehst?

Ja, genau. Aber ich denke, dass kennt jeder. Je älter man wird, umso mehr Aufgaben hat man zu erledigen, aber wir bekommen das alles sehr gut hin.

Wie empfindest Du das Bahnfahren in Corona-Zeiten? Im ersten Lockdown schienst Du sehr vorsichtig zu sein, warst die ganze Zeit zu Hause bei Deinen Eltern. Wie arrangierst Du Dich jetzt damit?

Natürlich kann ich die Pandemie nicht ausschalten, sie ist eben da. Ich habe beschlossen, dass ich nur noch mit FFP2-Maske fahre, weil sie einfach mehr Schutz bietet. Aus Gedanken der Nachhaltigkeit sind Wegwerfmasken zwar immer ein bisschen bitter für mich, aber in dem Fall treffe ich die Entscheidung für meine Gesundheit und nicht für die Umwelt. Außerdem ist die Bahn erstaunlicherweise relativ leer. Einmal war sie von Berlin nach Hannover recht voll, da habe ich mich sehr unwohl gefühlt. Ich war froh, als ich aussteigen konnte. Ansonsten glaube ich, dass die Menschen generell wirklich vorsichtiger sind und nur noch Reisen machen, die notwendig sind. Daher habe ich auch das Gefühl, man kann genug Abstand wahren bzw. es sind in einem Waggon wirklich nur vereinzelte Plätze besetzt, das ist absolut in Ordnung.

Du hast gerade das Thema Nachhaltigkeit angesprochen, auf das Du sehr achtest. Du fährst z.B. lieber mit der Bahn als ein Flugzeug zu nehmen, nutzt Naturkosmetik und versuchst, Dich vegan zu ernähren. Wie und wann ist diese Einstellung bei Dir gekommen?

Ich habe eine Veränderung in meinem Denken in den letzten 6 Jahren gemacht. Nachdem ich die Schule abgeschlossen hatte und nach Wien gegangen bin, habe ich gemerkt, dass es in der Welt an Aufmerksamkeit für dieses Thema fehlte. Als junger Mensch spüre ich aber eine große Verpflichtung und Dringlichkeit, weil es mich noch mehr betreffen wird als ältere Menschen. Außerdem macht mir Angst, dass vielleicht meine Kinder in einer Welt aufwachsen müssen, in der sie wirklich in ihrem Alltag die Auswirkungen des Klimawandels täglich merken werden. Deshalb habe ich ein Verantwortungsgefühl als junger Mensch, zu schauen, dass wir es in den Griff bekommen, weil es auch bedrohlich erscheint. Es gibt auch ganz tolle Vorbilder in meiner Generation. Ich glaube, es würde auch reichen, wenn jeder von uns 50 % gibt, denn schon kleine Änderungen im Alltag können schlussendlich die große Endrechnung beeinflussen.

Mit welchen Tätigkeiten verbringst Du die Tage in Hannover im Homeoffice?

Ich habe hier mein Arbeitszimmer, worüber ich sehr glücklich bin. Mit meinen Blumen und Kerzen fühle ich mich wohl. Es sind tatsächlich relativ viele E-Mails zu beantworten bezüglich Kooperationen, Interviewanfragen oder Terminklärungen. Ich telefoniere sehr viel mit meinem Manager. Dann mache ich ganz, ganz viel auf Social Media. Instagram ist ein großer Teil von meiner Arbeit, die Beziehungen zu meiner Community zu pflegen, immer neue Sachen zu posten, sich etwas auszudenken, Fotos zu machen und zu bearbeiten. Manchmal drehe ich auch Filme, schneide sie und unterlege sie mit Musik. Weiterhin schalte ich immer mal wieder Werbeaufträge und überlege mit einer Naturkosmetik-Firma, mit der ich eine Partnerschaft habe, welche Aktionen wir als nächstes machen können. Irgendwann werde ich auch die Arbeit an meinem Buch wieder aufnehmen. Beim Schreiben habe ich kein Zeitgefühl mehr, bin viele Stunden darin versunken, bis irgendwann mein Magen knurrt… So schaut mein Tag aus.

Welches Feedback bekommst Du zur Vorstellung der Produkte der Naturkosmetik-Firma?

Ich schätze die Zusammenarbeit mit der Rosenrot-Naturkosmetik-Firma sehr, weil ich wirklich eine Partnerin bin. Es ist wirklich nachhaltig, fair und ohne Plastik-Verpackung in Deutschland produziert, das gefällt mir. Ich finde es einfach toll und sowas will ich immer teilen und allen sagen. Aber auch meine Zusammenarbeit mit Gebana ist super. Fair gehandelte Früchte zum Beispiel, bei denen der Bauer vor Ort angemessen entlohnt wird und die Ware wird erst dann verschickt, wenn sie bestellt wird, d.h. kein Überschuss, das ist super gut! Ich mache nur für Firmen Werbung, hinter denen ich auch persönlich stehen kann, die fair und nachhaltig handeln, das ist mir sehr wichtig.

Wie sieht Deine Freizeit in Hannover aus? Was kennst und magst Du dort? Was glaubst Du, wie würdest Du in Hannover ohne Corona erleben?

Gute Frage! Ich liebe den Stadtwald, so schön, das ist ein riesiger Wald mitten in der Stadt, das ist für mich natürlich der Traum. Ich bin auch in 10 Minuten dort, wenn ich aus der Tür gehe. Da bin ich sehr oft spazieren, das schätze und liebe ich sehr, weil ich dann auch wirklich im Zentrum des Waldes bin, wo man die Stadt mit ihrem Autoverkehr nicht mehr hört. Das finde ich cool. Ich höre immer mein Hörbuch oder einen Podcast, während ich spazieren gehe und fühle mich sehr daheim. Ich glaube, was ich ohne Corona erleben würde wäre, dass ich auf jeden Fall viel mehr Menschen sehen würde (lacht). Gerne wäre ich in einem Schreibkurs oder in einer Community, in der wir zusammen ein Hobby machen können. Ich würde wieder zum Crossfit gehen, da war ich eineinhalb Jahre in Innsbruck, das war so toll. Ich liebe diese Sportart, die ist genau etwas für mich. Weiterhin würde sich gar nicht so viel ändern, weil ich auch gerne zu Hause bin.

Schreibe einen Kommentar

Nach oben scrollen