Monika Baumgartner im Interview:
„Lisbeth ist mir ans Herz gewachsen!“

Sie gehört einfach zur Bergdoktorfamilie: Als Mama Gruber lieben die Fans Monika Baumgartner, nicht zuletzt deswegen, weil sie ihre Rolle so authentisch spielt. Im Interview spricht die Schauspielerin über eine Zukunft als Wiesnwirtin, wie sie ihre Wünsche gerne selbst in die Hand nimmt sowie ihre heiße und innige Liebe. Viel Freude beim Lesen!

Du spielst in einer der aktuell erfolgreichsten Reihen im deutschen Fernsehen mit. Worin liegt Deiner Meinung nach der Erfolg dieses Formates?

Mittlerweile haben wir ja 9 Staffeln gedreht, und in dieser Zeit ist ein super Zusammenhalt entstanden. Wir schätzen uns sehr, verstehen uns gut und versuchen, in unseren Rollen authentisch zu wirken. Zudem sind die Drehbücher und Regisseure großartig. Das merken die Zuschauer einfach, deshalb mögen sie uns und schalten immer ein.

Die „Familie Gruber“ versteht sich also privat ebenfalls miteinander?

Auf jeden Fall arbeiten wir Kollegen auf einer tollen Ebene miteinander: Wir respektieren und achten uns gegenseitig und sind ein gutes Team geworden, in dem jeder jeden mag.

Aktuell wird die 9. Staffel ausgestrahlt. Was gibt es für Neuerungen, welches Liebgewonnene bleibt?

Was auf jeden Fall bleibt, das sind die Schwierigkeiten in der Gruber-Familie (lacht). Durch die Brandgeschichte beim Distelmeier muss sich Lisbeth noch mit den Blessuren herumplagen und ist dementsprechend nicht so gut drauf. Hans überlegt derweil, den Hof aufzugeben und sucht andere Möglichkeiten, sich beruflich einzubringen. Und wie die Familie mit dieser ganzen Situation umgeht, das bildet die Grundlage der 9. Staffel, da geht’s ganz schön heftig zu! Letztendlich sind wir an der Stelle, wo der Hof aufgelöst werden soll, die Tiere weg sind und Lisbeth zu Susanne zieht…

Wir wollen hoffen, dass sich alles zum Guten wendet, und es noch einige schöne Staffeln geben wird. Wie bist Du denn seinerzeit zur Rolle der Lisbeth Gruber gekommen und was hat den Ausschlag gegeben, dieses Rollenangebot anzunehmen?

Für die Rolle Lisbeth Gruber war es ganz wichtig, authentisch zu spielen, gerade was den Bauernhof angeht: Traktor fahren, Stallarbeit usw. Der damalige Regisseur Axel de Roche hat mich vorgeschlagen: „Wenn das jemand glaubhaft spielen kann, dann die Monika Baumgartner!“ So wurde ich von der ndF angesprochen, habe die ersten drei Bücher zu lesen bekommen und hatte sofort Lust, in dieser tollen Geschichte und mit den super Kollegen zu spielen. So habe ich dann gleich zugesagt. Man muss dazu sagen, dass ich zu der Zeit gerade beim Dreh in Schottland war und kaum zurück der Bergdoktor-Dreh startete. Wir haben 14 Tage durchgängig bei bestem Wetter und strahlendem Sonnenschein am Gruberhof gedreht, da haben wir Schauspieler uns dann auch das erste Mal kennengelernt. Und gleich am ersten Tag habe ich ein paar Stunden Traktorfahren mit unserem Requisiteur Uwe geübt, denn das hatte ich bis dato noch nicht gemacht. Aber durch die Dekobau-Firma meines ersten Mannes konnte ich bereits Lkw fahren, natürlich auch Auto und zusätzlich Motorrad, da war das mit dem Traktor gar nicht mehr so schwierig, auch mit Anhänger. Ich habe mich gar nicht so dumm angestellt, es hat mir richtig Spaß gemacht. Leider ist das jetzt kaum noch vorhanden, was ich sehr schade finde.

In diesem Zuge: Welche Gemeinsamkeiten und welche Unterschiede gibt es zwischen Dir und Deiner Rollenfigur?

Ich glaube, es gibt vorwiegend Gemeinsamkeiten mit Lisbeth: Genau wie sie bin ich jemand, der handwerklich begabt ist und die Sachen anpackt. In der Schreinerei meines ersten Mannes habe ich riesige Dekorationen gebaut. Jetzt habe ich mit meiner Schwester ein Raumausstattungsgeschäft in München, da helfe ich so oft es geht mit, übernehme die Montage bei den Kunden. Weiterhin habe ich ein Haus mit Garten, da fällt auch immer viel Arbeit an. Daher liegt mir die Rolle der Lisbeth auch so, weil nichts gespielt wirkt. Diese Eigenschaften gefallen mir sehr, ich schlüpfe wahnsinnig gerne in diese Rolle!

Es fällt aber auf, dass Lisbeth Gruber schon lange keine eigene Geschichte mehr hatte. Was würdest Du ihr diesbezüglich wünschen? Hast Du eine gute Idee?

Ja, das könnte man tatsächlich optimieren. Über eine neue Liebe in Lisbeths Leben würde ich mich freuen, damit sie nicht immer nur mit den Problemen und Streitereien in der Familie zu kämpfen hat. Oder wie wäre es damit, ihre Anliegen wie z.B. den Hofladen ein bisschen mehr in den Mittelpunkt zu rücken? Vielleicht haben die Fans ja einen guten Gedanken, wie sie die Rolle der Lisbeth zukünftig sehen möchten, das ist für die Drehbuchschreiber immer interessant.

Nun wird ja dieses Jahr bereits die 10. Staffel gedreht: Hast Du seinerzeit an diesen langjährigen Erfolg geglaubt?

Ja, Wahnsinn, bald haben wir schon unser 10-jähriges! Wir können uns alle noch an unseren ersten Drehtag erinnern, wie wenn es letztes Jahr gewesen wäre. Aber ganz besonders bei der Ronja sieht man natürlich, dass einige Zeit vergangen ist, sie hat sich vom Kind zur erwachsenen Frau gewandelt. Also mit diesem andauernden Erfolg haben wir wohl alle nicht gerechnet. Das ist schon fantastisch, dass die Zuschauer uns so angenommen haben, und das ganze Bergdoktor-Team dadurch so eine schöne gemeinsame Arbeit über die vielen Jahren hatte. Ich würde mich sehr über noch einige weitere Staffeln vom Bergdoktor freuen, denn die Lisbeth ist mir sehr ans Herz gewachsen.

Welche besondere Handlung könntest Du Dir für die Jubiläumsstaffel vorstellen?

Eine Hochzeit wäre ein schönes Ereignis, aber ich befürchte, dass Lisbeths Söhne das anders sehen… (lacht) Die Lilli könnte natürlich auch heiraten. Vielleicht findet auch die Lisbeth den Mann für’s Leben, heiratet ihn weg und wird Wiesnwirtin beim Oktoberfest! (lacht) Oder es gibt nochmal Nachwuchs in der Gruber-Familie. Letztendlich entscheiden das die Autoren, und ich bin genauso gespannt wie Ihr, was für mich angedacht ist.

In Deiner langen Bergdoktor-Drehzeit: Welches war Dein schwierigster Dreh und welches war Dein lustigster Dreh?

Der Brand beim Distelmeier war auf jeden Fall eine Herausforderung. Auch wenn alles unter Kontrolle und gesteuert ist, sind die Flammen natürlich trotzdem nicht ungefährlich, gerade weil man auch oft sehr nah dran ist, das erfordert eine extreme Konzentration. Teilweise hatten Martin Feifel und ich auch ein mulmiges Gefühl, als das heiße Feuer so dicht um uns herum war. Solche besonderen Drehs machen mir aber trotzdem immer viel Spaß und sind eine willkommene Abwechslung.
Beim lustigsten Dreh denke ich gerne zurück an die Liebe von Lisbeth aus der ersten Staffel, den von Gerd Silberbauer gespielten Fotografen. Das hat Freude gemacht, weil Lisbeth ganz anders drauf war. Alle diese Sachen, wo aus Deiner Figur raus darfst und Brüche spielen darfst, die sind natürlich ganz spannend, weil Du mal eine andere Seite zeigen kannst. Auch die Geschichte mit dem veruntreuten Geld vom Distelmeier hat die Lisbeth in einem anderen Licht erscheinen lassen, da sie ja wusste, dass es nicht rechtens war, was sie gemacht hat und sie sich nun rechtfertigen musste. Alle diese Sachen, die Deine Rollenfigur in eine andere Richtung lenken, sind wunderbar zu spielen.

Schaust Du, sofern möglich, immer den „Bergdoktor“ und andere Produktionen mit Dir und nimmst daraus auch Optimierungen für nächste Dreharbeiten mit?

Ich schau mir das immer kritisch an und bin meistens nicht zufrieden! (Lacht) Im Ernst: Natürlich hat jeder seine eigene Sichtweise, aber unser Bergdoktor-Regisseur Axel Barth macht das so klasse, dass ich beim Zuschauen zu 99% die Umsetzung der Szene als super und glaubhaft gelungen empfinde.

Wie wichtig sind Dir die Einschaltquoten am nächsten Tag?

Das kommt ganz auf die Sendung an. Beim „Bergdoktor“ weiß ich, dass wir treue Zuschauer haben, und ich mich auf gute Einschaltquoten verlassen kann. Zu Anfang wurde ja noch nach der Ausstrahlung jeder Staffel anhand der Einschaltquoten entschieden, ob wir ein weiteres Jahr am Wilden Kaiser drehen dürfen, das ist mittlerweile nicht mehr so. Da waren die Zahlen natürlich wichtig für mich. Wobei ich grundsätzlich zu der Hochrechnung der Einschaltquoten (Anmerkung des Fanclubs: ca. 5.000 Zuschauer haben eine Quotenbox zu Hause) noch sagen muss, dass die ganzen neuen Medien wie z.B. die Mediatheken nicht mitgezählt werden, und das in der heutigen Zeit meiner Meinung nach nicht mehr repräsentativ sein kann.

Wie hat es sich ergeben, dass Du Dich für die Schauspielerei entschieden hast?

Bereits als Kind habe ich im Kindergarten und in der Schule immer gerne Theater gespielt, die Lehrer haben meine Begabung erkannt. So wollte ich gerne in München auf der Otto-Falckenberg-Schule das Schauspiel erlernen. Nach meinem Realschulabschluss war ich 17 Jahre alt, erst mit 18 konnte man sich dort einschreiben. In der Zwischenzeit habe ich bei meiner Mama im Büro gearbeitet und mir das Geld für die Schauspielschule verdient, denn die kostete 150 Mark im Monat. Als die Aufnahmeprüfung ein Jahr später anstand, hatte ich schon fast das Interesse verloren, denn der Bürojob hat mir richtig Spaß gemacht. Trotzdem habe ich das Gretchen aus „Faust“ und die Maria Stuart auswendig gelernt und bin ganz unbedarft zum Vorsprechen gegangen. Zusätzlich sollte man sich noch eine eigene Szene schreiben, die spielte bei mir in einem Münchener Biergarten mit einem jungen Hippie-Paar, einem älteren Ehepaar sowie einer Bedienung. Die Story handelte von einem Generationenkonflikt, ich spielte alle Rollen hintereinander. Es schien gefallen zu haben, ich war eine von 11, die aus 180 Vorsprechenden genommen wurde. Ganz klar habe ich es dem Umstand zu verdanken, dass ich eine Jobalternative hatte und somit alles locker und nicht zu verbissen angegangen bin.

Wie war Deine Zeit auf der Schauspielschule?

Nun ja, es war nicht immer so leicht auf der Otto-Falckenberg-Schule. Gleich zu Beginn mussten wir Neuen vor den gesamten Mitschülern und Lehrern etwas aus unserem Vorsprechen aufführen. Meine eigene Fünf-Rollen-Szene kam super an, alle haben sich kaputtgelacht, ich fühlte mich toll. Doch August Everding, damaliger Leiter der Münchner Kammerspiele, hat sich mich ausgesucht so wie er sich jedes Jahr jemanden aussucht und hat mich vor allen vorgeführt, mich ausgefragt und auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Ich fühlte mich blamiert vor der ganzen Schule, wollte sie verlassen. Aber mein Mitschüler Rudolf Waldemar Brem hat mich überzeugen können, zu bleiben und mich durchzubeißen. Denn ich sollte mit meiner Platzel-Begabung, also sozusagen unterste Schublade, jedes Jahr rausgeschmissen werden. Meine beiden Lehrer Walter Schmidinger und Jürgen Flimm haben sich dafür eingesetzt, dass das nicht passierte, und so blieb ich drei Jahre.

Wie waren dann Deine ersten Schritte nach der Schauspielschule?

Mein erstes Engagement hatte ich am Nationaltheater Mannheim, übrigens die erste aus meiner Klasse, Jürgen Flimm hat mich dorthin mitgenommen. Fünf Jahre war ich in Mannheim, hatte teilweise drei Hauptrollen am Tag, morgens um 9 Uhr „Die Schöne und das Biest“, abends um 20 Uhr „Was Ihr wollt“ und in der Nacht um 23 Uhr „Rattenjagd“, tagsüber Proben. Da war ich richtig viel beschäftigt über Jahre, hatte zudem noch irrsinnige Schmerzen in meinem rechten Bein, 15 Jahre lang konnte mir keiner helfen und ich nur mit starken Tabletten durch den Alltag kommen. Das ging sogar soweit, dass ich Medizinbücher studiert habe, um etwas herauszufinden. Als ich dann nach diesen fünf Jahren kündigte, um heim nach München zu gehen, bekam ich ein Angebot vom Thalia Theater Hamburg. Eigentlich wollte ich nicht nach Hamburg, aber gerade deshalb lief das Vorsprechen für mich wieder so gut, dass ich genommen wurde. Als Simba im „Marquis von Keith“ habe ich ein Jahr in dieser wunderschönen Weltstadt verbracht, bis ich dann wirklich heim nach München gegangen bin. Nach Engagements in kleinen Theatern bin ich Mitte der 80er Jahre für „Nicht Fisch, nicht Fleisch“, inszeniert von Franz Xaver Kroetz, in den Münchner Kammerspielen angenommen worden. Im Residenztheater durfte ich in „Der Nusser“ spielen, ebenfalls unter der Regie von Kroetz. Ja, das waren im großen und ganzen meine ersten Schritte auf den Theaterbühnen.

Wie ergab sich dann die Wende vom Theater zum TV?

Meine erste Fernsehrolle hatte ich bereits 1979 in der Serie „Der Millionenbauer“, die Hauptrolle spielte Walter Sedlmayr. Das Drehbuch hat Franz Geiger geschrieben, wir kannten uns durch seinen Sohn, und da hat er meinen Namen Monika für meine Rolle beibehalten.

Mit der Hauptrolle in „Die Rumplhanni“ hattest Du 1981 Deinen TV-Durchbruch. Ist es diese Rolle, die Dir in bester Erinnerung geblieben ist?

Na klar war das meine wichtigste Fernsehrolle! Durch diesen Zweiteiler wurde ich richtig bekannt, habe viele Preise dafür bekommen! Es war damals so, dass ich zufällig dieses Buch von Lena Christ in die Hände bekam und mich fragte, warum es denn nicht verfilmt würde. Die Rolle der Rumplhanni musste ich unbedingt spielen. Ich erfuhr, dass Rainer Wolffhardt bereits an dem Drehbuch saß, den ich durch frühere Zusammenarbeiten kannte. So suchte ich ihn zu Hause auf und sagte ihm meinen Wunsch geradeheraus. Natürlich liefen bereits Castings zu der Hauptrolle, aber irgendwie blieb ich in seiner Erinnerung, er setzte es durch, und so bekam ich diese Rolle. Nun ist es mittlerweile 35 Jahre her, und die Leute sprechen mich immer noch drauf an. Ein größeres Lob gibt’s ja gar nicht!

Man sieht Dich heutzutage meistens in heimatverbundenen, bayerisch gefärbten Produktionen. Welche anderen Rollen und Produktionen reizen Dich? Unter welchem Regisseur möchtest Du gerne noch drehen?

Sicherlich würde ich mich freuen, auch mal abseits der Bayerin und Bäuerin ein Rollenangebot zu bekommen, aber das passt einfach super zu mir, so wie es gerade ist. Ich spiele ja gerne Dialekt, dazu stehe ich nach so vielen Jahren! Mein Wunsch wäre, mal das genaue Gegenteil meiner jetzigen Rollen zu spielen, eine Managerin oder eine Staatsanwältin. Oder eine Doppelrolle „The Ugly“ and „The Beauty“, der Traum eines jeden Schauspielers, um seine Wandlungsfähigkeit zeigen. Ich spiele auch ganz gerne mal böse Rollen, für den TV-Film „Die Gruberin“ wurde ich dafür bei der Deutschen Theaterakademie unter den drei besten Hauptdarstellerinnen nominiert.
Gerne würde mal unter der Regie von Oliver Hirschbiegel oder Hans Sebastian Steinbichler drehen. Marcus O. Rosenmüller interessiert mich auch, seine Filme würden zu mir passen, aber er hat es anscheinend noch nicht gemerkt (lacht). Ja, mit diesen Regisseuren könnte ich wohl ganz gut arbeiten.

Deine Schauspielkarriere hat ja im Theater angefangen, jetzt sieht man Dich kaum mehr auf Theaterbühnen. Würdest Du dies gerne wieder mehr aufgreifen wollen? Welches Stück und welche Rolle würdest Du Dir wünschen?

Oh ja, vor 10 Jahren stand ich das letzte Mal auf der Theaterbühne! Leider funktioniert es durch die Dreh-Einsätze nicht so, gerade wenn man z.B. drei Monate hintereinander ein Stück spielt. Und im privaten Bereich habe ich auch meine ständigen Verpflichtungen. Wenn bei einem Angebot aber alles in allem passt, dann nehme ich eine neue Chance gerne wahr. Was das Genre angeht bin ich da sehr offen, ich kann mir viele Rollen zu eigen machen.

Im Sommer 2015 wurde von der BILD am Sonntag und media control ermittelt, dass Du die am meisten gesehene Schauspielerin im ersten Halbjahr 2015 warst, also mit den meisten Sendeminuten im Fernsehen. Hast Du Dir das jemals vor Augen geführt, wie oft Du auf den TV-Bildschirmen zu sehen bist?

Ja, Wahnsinn, ich hab schon gedacht, das wäre ein Irrtum! (Lacht) Zu der Zeit war ich gerade in Spanien im Urlaub und bekam von einer Bekannten früh um sieben Uhr eine SMS: „Gratuliere, Monika!“ Ich war total aufgeregt und habe sofort die Sekretärin meines Lebensgefährten angemailt, dass sie die BILD am Sonntag holt und mir den Artikel schickt. Und da habe ich es dann schwarz auf weiß gelesen! Neben so vielen tollen Schauspielerinnen auf Platz 1 gelandet zu sein ist eine Ehre und ehrlich gesagt hätte ich nie im Leben gedacht, dass ich doch so häufig zu sehen bin.

Du warst ja bereits hinter den Kulissen als Regisseurin tätig (verschiedene Theaterstücke und TV-Film „Die Ehrabschneider“). Wie sieht es aktuell in diesem Bereich aus? Hättest Du Lust, wieder etwas zu inszenieren?

Natürlich hat es sehr viel Spaß gemacht, mal die Seite zu wechseln und hinter der Kamera zu stehen. Bei „Die Ehrabschneider“ habe ich den damaligen BR-Chef Dr. Werner einfach gefragt, ob ich mal inszenieren darf. Genau wie bei der „Rumplhanni“ habe ich die Sache selbst in die Hand genommen, und es hat geklappt! Der historische 90-Minüter „Die Ehrabschneider“ war eine Studioproduktion, ich hatte 12 Tage Zeit, es wurde mit 5 Kameras gleichzeitig gedreht jeweils von 9 Uhr bis 16:30 Uhr und vielen Komparsen. Durch meine genaue Vorbereitung habe ich den Zeitplan eingehalten und alle Schwierigkeiten gemeistert. Momentan liegt mein Schwerpunkt bei der Schauspielerei, für mich einer der schönsten Berufe der Welt, aber wenn mal wieder eine Möglichkeit zur Regie kommt, dann bin ich auf jeden Fall dabei!

Wie sieht es im musikalischen Bereich bei Dir aus? Welches sind Deine Lieblingsmusiker?

Auf der Schauspielschule hatte ich Gesangsunterricht und habe im Nationaltheater Mannheim die Polly in der „Dreigroschenoper“ gesungen mit richtig großem Orchester, außerdem die Minnie Fay in „Hello, Dolly!“. Das waren meine gesanglichen Ausflüge. Ich liebe Tanzen und würde super gerne mal bei „Let’s Dance“ mitmachen! Das finde ich einfach toll, alles von Grund auf und ganz professionell zu erlernen. Ein Instrument beherrsche ich leider nicht, aber das Saxophon hat es mir angetan: Ein wunderbares Instrument mit irrsinnig viel Ausdruck, da geht die Seele des Saxophonspielers mit rein! Vielleicht schaffe ich es irgendwann noch, das zu erlernen.
Joe Cocker’s Musik liebe ich, er kann so fantastisch viel mit seinen Liedern ausdrücken. Udo Jürgens ebenfalls, natürlich auf einer ganz anderen Ebene, den fand ich schon immer super.

Wie lebst Du privat? Welche Hobbys hast Du?

Im Alltag bin ich sehr eingespannt: Da sind meine Drehtermine, dann helfe ich meiner Schwester in unserem Raumausstattungsgeschäft und meinem Lebensgefährten in seiner Kanzlei, die er direkt neben unserem Haus hat, kümmere mich um meine Mama und um mein Haus und meinen Garten. Wenn wir die Zeit haben, dann unternehmen wir Radtouren, machen Bergwanderungen, und im Winter geht’s zum Skifahren. Aber ich liebe es auch, einfach nur in meinem Wintergarten am Kamin zu entspannen, ein gutes Buch zu lesen und das ganze zu genießen.

Wenn Du dann die Zeit zum Fernsehen hast, welches ist Deine Lieblingssendung?

(Spontan) „Der Bergdoktor“ natürlich! Klar, das schaue ich auch immer, aber zu meiner persönlichen Lieblingssendung zähle ich alle „Tatort“-Einsätze. Ich bin ein „Tatort“-Fan! „Let’s Dance“ lasse ich selbstverständlich nie aus, die Sendung liebe ich heiß und innig! Auf arte und 3sat finde ich oft kleine Juwelen, die ich mir gezielt anschaue. Ich muss aber dazu sagen, dass ich mich abends immer mit meinem Partner über den Tag unterhalte, wir haben so viel zu berichten, das ist uns wichtiger als TV zu schauen.

Welches ist Dein Lebensmotto?

Mein Lebensmotto ist „Mir geht’s gut, wenn’s den anderen gutgeht“. Ich möchte, dass es den Leuten in meiner Umgebung gutgeht, meinem Partner, meiner Mama, meiner Schwester, den Firmen-Mitarbeitern… Ich habe Patenkinder in Togo und Ecuador sowie beim Kinderschutzbund, ich unterstütze z.B. Tierschutzvereine, habe vor zwei Jahren einem Obdachlosen meine Wohnung gegeben und sie mit ihm gemeinsam ausgestattet… Das gibt mir ein gutes Gefühl, wenn ich anderen helfen kann, ihnen etwas geben kann, was ich übrig habe.

Worüber kannst Du lachen?

Letztens habe ich wieder eine Folge „Monaco Franze“ mit Helmut Fischer gesehen. Helmut Fischer hat eine Art von Komik, die ich total mag, die immer wieder wunderbar funktioniert, da kann ich stets lachen. „Dinner for one“, auch wenn ich es schon 100 Mal gesehen habe, find ich immer super. Und „Mr. Bean“ kann mich auch oft zum Lachen bringen.

Ich bedanke mich ganz herzlich für das Interview und gebe Dir nun noch die Möglichkeit, den Bergdoktor-Fans etwas zu sagen.

Ich bin total stolz darauf, dass die Bergdoktor-Fans so treu sind, sich so oft mit uns beschäftigen, sich für uns einsetzen, sie die Sendung mit allen Figuren sehr mögen und uns dies auch gerne zeigen. Das finde ich ganz große klasse!

Das Interview führte Michaela Schulze.

1 Kommentar zu „Monika Baumgartner im Interview:<br>„Lisbeth ist mir ans Herz gewachsen!““

  1. Hallo ! Ich habe gerade den ganzen Bericht über Frau Baumgartner gelesen, Ich finde sie richtig toll, was sie so alles geschafft hat und jetzt noch schafft,dabei so natürlich bleibt. Bewundernswert. Wirklich.
    Meine volle Hochachtung, Frau Baumgartner.
    Liebe Grüße
    Heike

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